Michaeliskindergarten muss grundlegend saniert werden

Beitragsbild: Martin Strohal

Von Martin Strohal | 04.10.2024 8:15 | 3 Kommentare

Aufgrund des festgestellten Schimmelbefalls ist der Michaeliskindergarten in Blankenloch seit einigen Wochen geschlossen. Doch der Schimmel ist nicht das einzige Problem des denkmalgeschützten Gebäudes. Rettungswege fehlen, die Belastbarkeit einer Geschossdecke ist nicht mehr sichergestellt, ein Pausen- und Aufenthaltsraum fehlt. Der Gemeinderat hat den Sanierungsbedarf bei seiner jüngsten Sitzung anerkannt. Nun soll eine Interimslösung in Form von Containern aufgestellt werden. Die Sanierungsarbeiten werden voraussichtlich 2026 beginnen. Ob der Kindergarten ganz oder teilweise nach Sanierung wieder in das Gebäude zurückkehren wird, ist noch offen.

Schimmel im Gebäude

Ein undichtes Flachdach hatte im Mai dazu geführt, dass eine Sandsteinwand vollständig durchfeuchtet war, so die Stadtverwaltung in ihrer Sitzungsvorlage für den Gemeinderat. Nach provisorischer Abdichtung des Dachs und Trocknung der Räume wurde großflächig Schimmel in der Luft festgestellt. Eine Fachfirma konnte das nicht eindeutig dem Wasserschaden zuordnen, weshalb auch die Wände untersucht wurden. Da daraufhin auch Schimmelpilze an Teilbereichen der Decke des Erdgeschosses festgestellt wurden, konnte eine Belastung des Obergeschosses nicht ausgeschlossen werden. Die Stadtverwaltung als Eigentümerin schloss das Gebäude daraufhin, um die Kinder zu schützen.

Nun soll ein Fachmann ermitteln, woher der Schimmel kommt und welche Gebäudebereiche schimmelsaniert werden müssen. Bekannt ist zudem, dass auch das Untergeschoss durchfeuchtet und schimmelbelastet ist. Eine Nutzung als Lager ist nicht mehr möglich.

Weitere bauliche Defizite

Die Statik der Decke des Untergeschosses lässt ebenso zu wünschen übrig. Trotz notdürftiger Abstützung sei sie bereits etwas abgesackt, so die Stadtverwaltung. Der darüber liegende Turnraum weist bereits seit einigen Jahren Rissbildungen auf.

Insgesamt sei das Gebäude mit 115 Kindern grenzwertig ausgelastet. Schon seit einigen Jahren steht dem Personal kein gesetzlich vorgeschriebener Pausen- und Aufenthaltsraum mehr zur Verfügung. Bei einer Brandverhütungsschau im Juli urteilte die Branddirektion, dass das Obergeschoss nicht für die Nutzung als Kita geeignet sei.

Die Kinder, die im Obergeschoss betreut werden, müssten im Brandfall eine schmale und steile Treppe hinuntersteigen. Insbesondere bei Kleinkindern, die die Räume nicht selbst verlassen können, sondern getragen werden müssen, sei die Ausführung der Rettungswege von besonderer Bedeutung. Bauliche Maßnahmen zur Verbesserung konnten jedoch nicht benannt werden.

Im Rahmen der Klima-Roadmap komme dazu, dass eine Dämmung des Daches und der Kellerdecke, der Austausch der Fenster und die Modernisierung der Heizung erforderlich seien, so die Stadtverwaltung. Der Denkmalschutz erschwere Planung und Umsetzung der Sanierung

Wie geht es weiter?

Als Notlösung sind derzeit eine Gruppe im Evang. Gemeindezentrum Blankenloch, drei im Gemeindezentrum Staffort und eine im Gemeindezentrum Büchig untergebracht. Diese Zwischenlösung ist bis Ende März 2025 genehmigt. Bis dahin soll ein Provisorium aus Containern zur Verfügung stehen. Als Standort dafür wurde die Rathausstraße 40 festgelegt.

Die Container sollen für alle sechs Gruppen ausgelegt und mindestens zehn Jahre haltbar sein, um auch für andere Nutzungen zur Verfügung zu stehen. Die Stadt rechnet mit Kosten in Höhe von mindestens 2 Millionen Euro. Dazu kommen unter anderem noch Erschließung, Außenanlagen. Beschlussfassung zu Bau und Beschaffung folgen im Oktober und November im Gemeinderat.

Bis Mitte 2025 sollen Sanierungsumfang und -kosten ermittelt werden. Auf dieser Basis seien verschiedene Varianten zu erarbeiten. Bis zum Jahresende 2025 soll die Entscheidung zum weiteren Vorgehen getroffen werden, so die Stadtverwaltung. Ab 2026 würden sich Planung und Umsetzung anschließen. Ob der Kindergarten ganz oder teilweise wieder in das Gebäude zurückkehren wird, ist zu diskutieren.

Der Gemeinderat stimmte dem weiteren Vorgehen zu.

forum Kommentare

Andreas Haßmann

Das sind großteils Mängel welche schon jahrelang bekannt sind,leider nicht nach und nach trotz vorhandenem Geld(3 Mill.Kredit an EnbwNetze) abgestellt wurden.
Man sollte einen 6 bis 8 gruppigen neuen Kiga hinter den neuen Festplatz auf dem für kommunale Zwecke reservierten Grundstück bauen.Bei den Containern Rathausstr. sparsam sein ,(günstige 2 Jaherloesung) .Für Neubau eventuell etwas vom Parkplatz abknappern,wie jetzt bei Containern Volkswohnung.
Den Michaeliskiga alt als Reserve nach und nach für ca 2 bis 3 Gruppen herrichten.

Andreas Haßmann

Berichtigung :nicht Festplatz ,sondern Hinter Festhalle in der Verlaenerung Neuer Parkplatz

Daniel

Man könnte sagen, dass Stutensee mittlerweile ohne Container nicht mehr bestehen könnte. Eine Notlösung nach der anderen.